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Verbandsnachrichten

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Adaptive Umbauten an Vereinsbooten

Sie möchten in Ihrem Verein inklusives Segeln anbieten? Dafür müssen Sie nicht gleich im ersten Schritt spezielle Boote kaufen. Sie können auch vereinseigene Trainingsboote relativ kostengünstig und einfach umbauen beziehungsweise anpassen. Viele Adaptionen sind vorübergehend, sie können also auch zurückgebaut werden.

Für adaptive Umbauten eignen sich besonders gut offene Kielboote, Kieljollen sowie stabile Katamarane oder Trimarane (z.B. Weta). Häufig erfordern die Bedürfnisse der Segelnden ein kentersicheres Boot. Es kann aber in Abhängigkeit von den Fähigkeiten der Sportlerinnen und Sportler durchaus Ausnahmen geben.

Adaptionen können Einschränkungen von Menschen in den Funktionsbereichen Mobilität, Stabilität, Handfunktion, Sehfähigkeit ausgleichen. Wir geben Ihnen hier einen ersten Überblick über eher unkomplizierte Anpassungsmöglichkeiten und orientieren uns dabei an Beispielen von Behinderungen – ohne dass wir hier alle Einschränkungen erwähnen können.

Es müssen nicht alle möglichen Adaptionen vorhanden sein. Schauen Sie, welche Sportlerinnen und Sportler mit Behinderungen bei Ihnen segeln möchten. Besprechen Sie gemeinsam, welche Umbauten und Anpassungen Sie im individuellen Fall unterstützen können. Was wird konkret benötigt? Beinahe alles ist möglich.


I. Verschiedene Umbaumaßnahmen bei Einschränkungen in der MOBILITÄT

Grundsätzlich benötigen Seglerinnen und Segler mit Einschränkung der Mobilität Adaptionen, die ihnen helfen, bei Manövern oder für das Trimmen die Sitzposition zu wechseln.


Umbautipp 1: Ein Metallbügel, der die Cockpitbreite überspannt, hilft, die Position zu wechseln.

Hilfreich für Segelnde, die eine Einzelbeinamputation (mit oder ohne Prothese), Doppelbeinamputation (ohne Prothesen) oder Probleme mit der Balance beim Stehen haben.

metallbugel auf dem kajutaufbau united states sailing association

metallbugel im cockpit


Umbautipp 2: Eine Transferbank, die beide Cockpitseiten verbindet – oft in Kombination mit Haltegriffen z.B. auf dem Kajütaufbau zur größeren Sicherheit. Soll die Bank nur temporär eingebaut sein, können Klettband und Gurte zur Fixierung genutzt werden.

Hilfreich für querschnittsgelähmte Segelnde mit Kraft im Oberkörper oder doppelbeinamputierte Seglerinnen und Segler ohne Prothese.

transferbank united states sailing associationtransferbank 2 united states sailing association

Umbautipp 3: Einbau von Sitzen

Für offene Kielboote sind eher feste Sitzschalen geeignet. Es bieten sich Sitze aus dem Kart-Sport an – sie sind aus leichtem festem Material und in vielen Ausführungen und Größen erhältlich.

Hilfreich für alle Seglerinnen und Segler, bei denen neben der Mobilität auch die Stabilität beeinträchtigt ist und aufrechtes Sitzen schwerfällt. Das betrifft Segelnde mit einer höheren Querschnittslähmung (Tetraplegie), mit neurologischen Erkrankungen oder Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates, die sowohl stark die Mobilität als auch Stabilität einschränken oder auch mit Doppelbeinamputationen ohne Prothesen mit sehr kurzen/nicht vorhandenen Stümpfen.

Grundsätzlich sind drei Sitzkonstruktionen möglich: mittschiffs in Fahrtrichtung, Sitz auf Schienen, Schwenksitz.

sitz mittschiffs in fahrtrichtung united states sailing association


II. Einschränkungen in der STABILITÄT

Ein Stabilitätsverlust tritt auf bei nicht voll funktionsfähiger Rumpf- und Hüftmuskulatur und/oder, wenn die Beine nicht zum Abstützen und Halten eingesetzt werden können.

Umbautipp 4: Handgriffe, Relings und Bügel zum Festhalten und bei starker Einschränkung der Stabilität eventuell zusätzlich eingebaute Sitze (siehe oben) erleichtern das Festhalten und geben Stabilität in vielen Situationen.

Hilfreich für Segelnde mit leichter und starker Einschränkung der Stabilität.


III. Einschränkungen der HANDFUNKTION

Segelnde mit Einschränkungen in diesem Bereich benötigen Adaptionen, die die Bedienung des laufenden Gutes und die Steuerung unterstützen.

Hilfreich für Segelnde mit leichter Einschränkung der Handfunktion.

Umbautipp 5: Die Bedienung des laufenden Guts wird vereinfacht durch Kugeln, dicke Knoten oder Schlaufen an den Enden von Streckern – sie erleichtern das Ziehen. Zudem sollten soweit möglich Übersetzungen von Taljen den Einschränkungen der Segelnden in der Hand- und/oder Armfunktion angepasst werden.

Adaptionen bei der Steuerung richten sich nach der Einschränkung und/oder nach einem eingebauten Sitz.

Umbautipp 6: Eine Anpassung der Form und Oberflächenbeschaffenheit von Pinne oder Pinnen-Ausleger erleichtert das Greifen.
Oft reicht es, an Pinne oder Ausleger einen Bügel oder Ring zu montieren.

anpassung der form einer pinne united states sailing association

Reicht diese Anpassung nicht aus, kann eine alternative Steuerung wie eine Rad- oder Hebelsteuerung helfen. Eine Radsteuerung kann bei einem Sitz am Schwenkarm integriert werden. Über Steuerseile steuern die Segelnden den Ruderquadranten an.

radsteuerung united states sailing association

Eine Hebelsteuerung eignet sich bei Sitzen, die mittschiffs montiert sind. Über Schubstangen, Bowdenzüge oder Steuerseile können Hebel mit der Ruderanlage verbunden werden.

Umbautipp 7: Eine Fußpedalsteuerung an, die sich bei Booten mit fester Sitzposition eignet.
Die Pedale sind über Steuerseile mit einem Ruderquadranten verbunden.

Hilfreich für Segelnde mit starker Einschränkung der Hand- und/oder Armfunktion bzw. fehlender Funktionsfähigkeit.

Eine Vielzahl elektronischer Systeme, die z. B. in der Steuerung von Kraftfahrtzeugen, Rollstühlen oder Haushaltsgeräten genutzt werden, sind im Fachhandel erhältlich. Die einfachste und zuverlässigste elektronische Steuerung ist ein 4-Wege-Joystick – Bedienung über Hand, Fuß oder Mund. Zudem gibt es Luft- und/oder Beißsteuerungssysteme. Durch Saugen/Blasen an einem Schlauch und Beißen in ein Pad werden Ruderanlage oder Winschen angesteuert.


IV. Einschränkungen bei der SEHFÄHIGKEIT

Sehbehinderte Seglerinnen und Segler ertasten das Deck, die Beschläge, Strecker und Schoten – so machen sie sich ein virtuelles Bild und können sich sicher an Bord bewegen. Um die Orientierung zu unterstützen, sind einige Anpassungen sinnvoll.

Umbautipp 8: Tauwerke wie Schoten und Strecker können auseinandergehalten durch unterschiedlich gewählte Ummantelungen oder eine unterschiedliche Anzahl von Knoten oder Ummantelungen aus Tape-Streifen am Ende.

Klemmen unterscheiden durch Tapestreifen mit unterschiedlicher Oberfläche oder Aufkleber mit Blindenschrift. Diese können Sie mit Hilfe von Braille-Label-Druckern drucken oder im Internet bestellen.

Auch ein Audiokompass kann sinnvoll sein.

 

Dieser Artikel basiert auf folgenden Quellen:

Adaptive Sailing Resource Manual (2.Aufl.), United States Sailing Association (2018).
Adaptives Segeln. Inklusion im und mit dem Segelsport, Kröger Heiko, 2014.

Fotoquelle: Adaptive Sailing Resource Manual (2.Aufl.), United States Sailing Association (2018).

 

Text: Deutscher Segler-Verband

Boote mit Adaptionsmöglichkeit

Auf den ersten Blick scheint das Seglen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen nicht die Sportart der ersten Wahl zu sein - erfordert sie doch vermeintlich viel Beweglichkeit und zugleich Stabilität an Bord. Doch die meisten Handicaps können inzwischen technisch durch Adaptionen ausgeglichen werden. Segeln ist so zu der Sportart mit dem wohl größten Inklusionspotenzial überhaupt geworden.

Grundsätzlich sind erst einmal alle Boote geeignet. Dies zeigt auch das Ergebnis der Umfrage zum inklusiven Segeln, die der DSV durchgeführt hat. Von den Vereinen, die teilgenommen haben, werden insgesamt 39! Bootsklassen genannt, die zum inklusiven Segeln genutzt werden.

Je nach individueller Anforderung können Adaptionen vorgenommen werden – zum Beispiel beim Sitzen, bei den Sitzpositionen, bei der Bedienung von Schoten oder bei der Steuerung. Mit vergleichsweise wenig Aufwand kann ein Boot an die jeweiligen Fähigkeiten der Sportlerin bzw. des Sportlers angepasst werden. Menschen mit verschiedensten Handicaps können das Segeln also lernen, genießen und an Regatten teilnehmen – allein, zu zweit oder in größeren Teams an Bord.

Auf einigen Booten gibt es bereits vielfache Erfahrungen mit Adaptionsmöglichkeiten. Hier stellen wir hier Ihnen verschiedene Jollen und Kielboote vor, die Seglerinnen und Segler mit und ohne Handicap gleichermaßen nutzen können. Durch diesen flexiblen Einsatzbereich sind sie auch für die Vereinsarbeit attraktiv. Vereinsmitglieder, deren Kraft und Beweglichkeit schlicht durch das Alter nachlässt, finden in diesen Bootsklassen womöglich eine gute Alternative.
Wer inklusives Segeln im Verein anbieten möchte, muss nicht zwingend neue Boote kaufen

Es geht auch anders: Viele vereinseigene Trainingsboote lassen sich anpassen und so einsetzen. Zudem gibt es inzwischen einen durchaus interessanten Gebrauchtbootmarkt.

Für Sportlerinnen und Sportler mit geistigen (und stärksten körperlichen) Beeinträchtigungen bieten sich grundsätzlich eher Boote an, bei denen beispielsweise Seglerinnen und Segler mit und ohne Behinderung gemeinsam an Bord sind. Dazu gehören neben den hier aufgeführten auch alle größeren Yachten und Boote, die ausreichend Platz an Deck bieten.


Beispiele für Bootstypen für inklusives Segeln


2.4mR

Kielboot, das von einer Person gesegelt wird. Der Zwei-Punkt-Vierer bietet jede Menge Adaptionsmöglichkeiten (unter anderem Steuerung über Fußpedal oder Handsteuerung), sodass Menschen mit und ohne Behinderung vergütungsfrei und chancengleich in einer offenen Klasse gegeneinander segeln können. Viel genutztes Boot bei nationalen und internationalen Meisterschaften und Regatten. Bis 2016 Paralympische Bootsklasse. Stark wachsende Bootsklasse weltweit – insbesondere in Deutschland.

Zielgruppe: alle Menschen, die bereits segeln, aber auch Anfänger. Als Ausbildungsboot in Kombination mit einem Motorboot gut geeignet.
Maße: 4,18 cm lang, 81 cm breit, 254 kg mit Bleigewichten und Segeln
Eigenschaften: unsinkbar, kentersicher, trailerbar, langlebig, für Anfänger leicht zu segeln, anspruchsvoll als Regattaboot
Kosten: neu ab 13.000 Euro exkl. Segel, es gibt einen florierenden Gebrauchtmarkt.
Konstrukteur und Vertrieb: 1983 von den Skandinaviern Odd Linnquist, Peter Norlin und Hákan Södergren entwickelt, Vertrieb und Bootsbauer siehe Klassenvereinigung 2.4mR, www.2punkt4.de/bootsbauer/
Klassenvereinigung: www.2punkt4.de

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Mini12 

Der Mini12er ist der "kleine Bruder" des 2.4mR. Als einsitziges Segelboot bietet er vor allem Anfängern und/oder Menschen mit Handicap einen sanften Einstieg in die Kunst des Segelns. 120 Kilo Blei im Kiel sorgen für die notwendige Sicherheit und stabilisieren das Boot bei schnellerer Fahrt.

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RS Venture Connect

Kielboot, in dem zwei Sitze nebeneinander liegen. Eignet sich für Teams aus aktivem und weniger aktivem Segler (Jung und Alt, erfahrener Segler/Anfänger, mit/ohne Handicap), aber auch für zwei Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung. Viele Konfigurationsmöglichkeiten (z. B. Schotführung, Sitzposition, Steuerung per manuellem oder elektrischem Joystick). Der RS Venture Connect war zum Beispiel als Boot bei der Parasailing-WM im Einsatz. Großer Vorteil für Vereine: Man kann mit geringem Aufwand die Sitze und das Zentralpult ausbauen sowie die Steuerung umbauen, so dass das Boot jederzeit auch als gewöhnliches Boot genutzt werden kann. Mit Gennaker segelbar.

Zielgruppe: Zweierteams, in der Regel aktive und weniger aktive Segler gemeinsam im Boot, gutes Ausbildungsboot. Regattatauglich.
Maße: 4,90 Meter lang, 2 Meter breit, 390 kg mit Bleigewichten und Segeln
Eigenschaften: unsinkbar, kentersicher, segelbar mit bis zu sechs Personen
Kosten: ab ca. 20.000 Euro
Konstrukteur und Vertrieb: RS Sailing Deutschland GmbH www.rssailing.com/de/
Klassenvereinigung: www.rs-kv.de

 

S/V 14

Kielboot, in dem zwei Segler hintereinander sitzen. Alle Bedienelemente können nach hinten auf die Steuerfrau oder den Steuermann gelegt, alternativ aber auch auf beide Positionen verteilt werden. Die Steuerung erfolgt über einen Lenker wie bei einem Fahrrad. Um einer Krängung entgegenzuwirken, sind die Sitzschalen elektronisch verstellbar (Neigung bis zu 20 Grad). Die S/V 14 kann mit Gennaker gesegelt werden. Vorteil: Die S/V 14 ist vergleichsweise günstig in der Anschaffung und in Vereinen flexibel einsetzbar für verschiedenste Teams.

Zielgruppe: alle Menschen, die gemeinsam segeln möchten, mit und ohne Einschränkung. Als Ausbildungsboot gut geeignet, Segelschüler und Segellehrer sitzen gemeinsam an Bord. Regattatauglich (wachsende Regattaszene in Deutschland)
Maße: 4,39 m lang, 1,59 m breit, 300 kg mit Bleigewichten und Segeln
Eigenschaften: unsinkbar, kentersicher, trailerbar
Kosten: neu um 10.000 Euro inkl. Segel
Konstrukteur und Vertrieb: 2015 konzipiert von den Niederländern Simonis/Voogd in Zusammenarbeit mit Peter Jacobs – der querschnittgelähmte Südafrikaner hatte die Entwicklung über Facebook angeschoben. Gebaut wird die Jolle bei FAREAST Yachts (China). Der Vertrieb in Deutschland läuft über Bootspunkt www.bootspunkt.de/content/44-sv14
Klassenvereinigung: www.sv14class.com

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Hansa 303

Kieljolle, für Einzelseglerinnen und -segler, aber auch für Zweierteams einsetzbar. Die Boote bieten diverse Konfigurationsmöglichkeiten (z.B. Steuerung mit manuellem Joystick oder elektrischem 4-Wege-Joystick, Segelfläche kann vom Cockpit aus angepasst werden). Der australische Designer Chris Mitchell konzipierte die Hansa-Boote (u.a. Hansa 2.3 und Hansa 303) ursprünglich unter dem Motto „Segeln für Alle“ für Kinder verschiedenster Alters- und Könnensstufen. Inzwischen haben sich die gut kontrollierbaren und ohne Gewichtsverlagerung segelbaren Boote einen festen Platz im inklusiven Segelsport erobert. Die Hansa 303 ist als internationale Bootsklasse anerkannt und gehört wie auch die 2.4mR und die RS Venture Connect zu den Bootsklassen, mit denen die Kampagne zur Wiederaufnahme des Segelsports bei den Paralympics 2028 gestartet wurde.

Zielgruppe: Allein oder im Zweierteam nutzbar, gutes Ausbildungsboot für alle Seglerinnen und Segler im Verein, regattatauglich.
Maße: 3,03 Meter lang, 1,35 Meter breit, 62 kg (plus 32 kg Schwert)
Eigenschaften: unsinkbar, kentersicher durch ein großes, mit Blei gefülltes Schwert, segelbar mit bis zu zwei Personen, gut manövrierfähig, vielseitig verwendbar
Kosten: 9.500 Euro
Konstrukteur und Vertrieb: Chris Mitchell, Access Dinghies (Australien), Vertrieb durch hansasailing.com
Internationale Klassenvereinigung: hansaclass.org

 

Sonar

Kielboot, das bis 2016 bei den Paralympischen Spielen von drei Athletinnen und Athleten mit unterschiedlichen Behinderungsgraden gesegelt wurde. In der Regel sind vier Seglerinnen und Segler an Bord. Geräumiges Cockpit, hohes Adaptionspotential. Kann mit Spinnaker gesegelt werden.

Zielgruppe: alle Menschen, die gemeinsam segeln möchten, mit und ohne Einschränkung. Als Ausbildungsboot gut geeignet.
Maße: 7 m lang, 2,4 m breit, 950 kg mit Bleigewichten und Segeln
Eigenschaften: unsinkbar, kentersicher, trailerbar
Kosten: schwankend, siehe Gebrauchtmarkt unter anderem auf der Seite der KV
Konstrukteur und Vertrieb: 1979 von Bruce Kirby entworfen.
Klassenvereinigung: www.sonar.org Internationale Klassenvereinigung

 

SKUD 18

Kielboot, das speziell für den Regattasport konstruiert worden ist. SKUD ist ein SK iff von U niversal D esign, die Seglerinnen und Segler sitzen meistens hintereinander in festen Schalen in der Mitte des Bootes. Das Boot ist für einen Gennaker ausgerüstet. Viele Adaptionsmöglichkeiten. Bis zu drei Menschen ohne Handicap können den SKUD 18 auch ohne Sitze und mit Trapez segeln. Bis 2016 Paralympische Bootsklasse.

Zielgruppe: alle Menschen, die leistungsorientiert segeln möchten, mit und ohne Einschränkung.
Maße: 5,8 m lang, 2,29 m breit, 400 kg mit Bleigewichten und Segeln
Eigenschaften: unsinkbar, kentersicher, trailerbar
Kosten: schwankend, siehe Gebrauchtmarkt unter anderem auf der Seite der KV
Konstrukteur und Vertrieb: Access Sailing
Klassenvereinigung: www.hansaclass.org Internationale Klassenvereinigung

 

Combi-Tri

Trimaran für bis zu vier Personen. Die drei Rümpfe geben dem Boot eine hohe Stabilität, sodass es auch bei stärkerem Wind nur zu einer leichten Krängung kommt. Ein optionaler Mittelsitz, von dem aus alles bedient werden kann, ermöglicht Menschen mit Handicap ein aktives Segeln. Vom Sitz aus kann gesteuert, die Schot bedient und das Segel mit Hilfe eines Rollmastes gesetzt und geborgen sowie stufenlos gerefft werden.

Zielgruppe: Menschen, die allein oder im Team segeln wollen – mit und ohne Einschränkungen. Als Ausbildungs- und Familienboot gut geeignet.
Maße: 4,80 Meter lang, 3 Meter breit, 125 kg
Eigenschaften: unsinkbar, so gut wie kentersicher, insbesondere bei mehr Wind hohe Fahrtgeschwindigkeit, vielseitig verwendbar
Kosten: 19.500 Euro inkl. Mittelsitz
Konstrukteur und Vertrieb: Joachim Schönwälder, Vertrieb durch VP BERATEN ORGANISIEREN VERWALTEN

 

Weitere oft genutzte Bootstypen

Zusätzlich eignen sich als Boote für diesen Einsatzbereich beispielsweise auch die Hansa 2.3, Hansa Liberty, Weta (Trimaran), BM-Jolle oder die Nachfolger Polyvalk und Falcon.

 

Text: Deutscher Segler-Verband

Fördermöglichkeiten

Sie überlegen, das Angebot in Ihrem Verein um inklusives Segeln zu erweitern? Neben organisatorischen Überlegungen kommt dabei auch die Frage nach dem finanziellen Budget auf: Wie viel Geld müssen unser Club und seine Mitglieder investieren und wo finden wir womöglich Unterstützung?

Sie müssen nicht zwangsläufig ein großes Investitionsvolumen einplanen. Zum einen gibt es keinen zwingenden Grund, neue, spezielle Boote zu kaufen – es ist auch möglich, vorhandene Vereinsboote ohne großen Aufwand umzugestalten. Lesen Sie dazu Näheres hier. Zum anderen lassen sich auch viele Maßnahmen, um das Vereinsgelände für zum Beispiel Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer barrierefrei zu gestalten, in Eigenregie durchführen.

Es gibt in Deutschland aber auch auf verschiedensten Ebenen viele Fördertöpfe zur Unterstützung des inklusiven Sports: Lotterien, Stiftungen und Preise, finanzielle Hilfen auf Kommunal-, Kreis- und Landesebene sowie durch die Sportverbände.

Es lohnt, sich einmal mit diesen Fördermöglichkeiten auseinander zu setzen. Da jede Stiftung und jede Organisation ganz unterschiedliche Anforderungen stellt, können wir Ihnen als Verband hier zunächst nur eine Liste mit Fördermöglichkeiten und entsprechenden Links zur Verfügung stellen.

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie wird regelmäßig überarbeitet und ergänzt. Wir freuen uns auch auf Ihre Ideen für weitere Fördermöglichkeiten – diese geben wir dann gerne im Rahmen der Auflistung an interessierte Vereine weiter.

Wenn Sie eine umfangreiche Unterstützung bei der Fördermittelbeantragung wünschen, können Sie sich auch an Fördermittelagenturen wenden, die auf eine individuelle Unterstützung spezialisiert sind. Diese helfen, ein für Ihre Bedingungen passendes Förderprogramm zu finden, die Antragsunterlagen fertig zu stellen und später ggf. Zwischenberichte, Verwendungsnachweise und so weiter zu verfassen.

Übrigens: Kreative Ideen und Nachfragen lohnen sich. Das zeigen die Erfahrungen einiger Segel-Vereine, die bereits inklusiv arbeiten - siehe hierzu auch unsere Vereinsliste. Selbst wenn beispielsweise eine Kommune keine finanziellen Möglichkeiten hat, so kann sie den Verein eventuell mit Werkzeugen, Baumaterial und Handwerkern bei Umbauarbeiten unterstützen. Und oft gibt es auch Vereinsmitglieder, die gerne bereit sind, zweckgebunden eigenes Geld zu spenden.

 

Geeignete Lotterien, Stiftungen, Preise

Turning Point Stiftung https://turningpoint-stiftung.com/
Aktion Mensch https://www.aktion-mensch.de/foerderung
Sparkassen sparkassenstiftungen.de
Volksbanken Raiffeisenbanken
Laureus Stiftung https://www.laureus.de/foundation/unsere-programme/
Heidehof-Stiftung https://www.heidehof-stiftung.de/
Werner-Otto Preis (gilt nur für Region Hamburg) http://www.alexander-otto-sportstiftung.de/
Herbert-Grünewald Stiftung (gilt nur für NRW und an allen Bayerstandorten) http://www.bayer-stiftungen.de/de/inklusion.aspx
Paul-Lechler Stiftung (gilt nur für Baden-Württemberg) paul-lechler-stiftung.de
Suche weiterer Stiftungen beim Bundesverband Deutscher Stiftungen: https://www.stiftungen.org/stiftungen/stiftungszwecke/gesundheit-und-sport.html
Weitere Fördermöglichkeiten finden Sie auf der Seite des DOSB: https://inklusion.dosb.de/ueber-inklusion/foerdermoeglichkeiten/

 

Verbände

Die im Folgenden aufgeführten Verbände stellen häufig Mittel zur Förderung des inklusiven Sports zur Verfügung. Die Fördermittelvergabe ist dabei je nach Kreis und Bundesland unterschiedlich organisiert. Die jeweils zuständigen Verbände geben dazu Auskunft und stehen beratend zur Seite.

Stadtsportverbände
Kreissportverbände/Sportkreise
Landessportverbände
Behindertensportverbände der Bundesländer

 

Öffentliche Gelder

Auch öffentliche Gelder können gegebenenfalls als Fördermittel akquiriert werden. Die oben aufgeführten Verbände sind als erste Ansprechpartner für Fördermittel sinnvoll, da sie in vielen Fällen wissen, ob im jeweiligen Kreis oder Bundesland öffentliche Gelder zur Förderung des inklusiven Sports zur Verfügung stehen.

Kommunen
Kreise
Bundesländer
EU

Auf europäischer Ebene stellt das EOC EU-Büro Informationen zur Förderung zur Verfügung.

Ansprechpartner:
EU-Referent DOSB: Andreas Bold
Tel.: 0032 – 2 – 738 03 26
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Text: Deutscher Segler-Verband

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