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Verbandsnachrichten

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Der Untersee – segeln zwischen Schilf und Weltkulturerbe

Bei Konstanz verlässt der Rhein den Obersee. Als Seerhein fließt er etwa vier Kilometer lang dem Untersee entgegen. Mit 62 Quadratkilometern Fläche ist der südwestlichste Teil des Bodensees, der kleinste und fächert sich in drei ineinander übergehende Teile auf. An den Gnadensee im Nordwesten mit seiner schmalen Bucht bei Radolfzell, dem Markelfinger Winkel, schließt sich südlich davon der Zellersee an. Ganz im Süden liegt lang und schmal der Rheinsee, durch den am westlichsten Ende der Rhein als Hochrhein den Bodensee endgültig verlässt. Der Untersee ist flach. Im Durchschnitt ist er nur 13 Meter tief, an seiner tiefsten Stelle sind es 45 Meter.Untersee DSC3201Der Zellersee mit der Halbinsel Mettnau ist von Schilfgürteln umgeben. Foto: BengelsdorfZwischen Gnadensee und Rheinsee schiebt sich die größte aller Bodenseeinseln. Die Reichenau. Als Teil einer Moräne der letzten Eiszeit ist sie aus Schutt und Schotter aufgebaut. Um sie mit dem Festland zu verbinden, wurde ein 1300 Meter langer Damm aufgeschüttet, dessen Allee von Pappeln beschattet wird.
Die Reichenau hat ein ganz besonders mildes Klima und ist nicht nur für ihr Gemüse bekannt.
Im Jahr 2000 hat die UNESCO die gesamte Insel zum Weltkulturerbe ernannt. Mit der Gründung des Benediktinerklosters 724, im frühen Mittelalter stieg die Insel zu einem bedeutenden religiösen, politischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Zentrum des christlichen Abendlandes auf. Die romanischen Kirchen St. Maria und Markus, St. Peter und Paul, sowie St. Georg prägen das Gesicht der Insel.
Inmitten dieses Paradieses sind die Jollensegler Reichenau angesiedelt. Unter dem Motto „Neopren statt Blazer“ haben sich die etwa 80 Jollensegler ganz und gar dem Regattasport verschrieben. Niedriger Wasserstand in den vergangenen Jahren und einige Untiefen, die sogar trocken fallen können machen das Revier für Jollen ideal. Mit Opti, ILCA, den 420er, Korsar, FD und Contender und auch im Skiff wird hier wettkampforientiert gesegelt. Der kleine Verein mit dem schönen Gelände versteht es, Regatten auszurichten. Drei feste Ranglistenregatten in den Jugendbootklassen, alle zwei bis drei Jahre eine Deutsche Meisterschaft – im Mai waren mehr als 120 Finn-Dinghis zu Gast, als nächstes Highlight steht die Deutsche Meisterschaft im ILCA an - gehören zum Standardprogramm des Vereins. Und für den Regattanachwuchs wird mit intensiver Jugendarbeit gesorgt.Untersee jollengeländeJollengelände: Das Jollengelände der Jollensegler Reichenau Foto: KruseDas Revier ist ausgesprochen vielseitig. Größere Flächen wechseln sich mit einer schärenähnlichen Enge im Rheinsee ab. Lauschige, menschenleere Stege mit Yachthäfen mitten in der Stadt. Wie zum Beispiel in Radolfzell, der Stadt am Zellersee. Wer hier Wassersport betreibt genießt einen herrlichen Blick über die Hegau-Vulkane im Westen, über die Reichenau hinweg in die Schweiz, die bei Föhn prächtige Alpensicht bietet. Kein monströser Hotelkomplex verstellt hier die Sicht.
Hat das Revier bei aller Schönheit auch seine Tücken? Klar, das mit den Gewittern und ihren überraschenden Stürmen gilt hier genauso wie für den gesamten Bodensee. Und dann sind da die Untiefen. Jan Herzog vom Yacht-Club Radolfzell rät, bei Ausflügen in den Gnadensee Richtung Allensbach zwischen den Seezeichen 31 und 32 hindurchzufahren, da sowohl vor der Halbinsel Mettnau, als auch vor der Reichenau Sandbänke mit wenigen Zentimetern Wassertiefe liegen. Im trockenen Sommer 2022 waren diese Stellen gut zu erkennen. Da standen sogar Bierbänke mitten im See.
Der Yacht-Club Radolfzell zieht Segler nicht nur aus dem Umland, sondern auch aus Freiburg und Stuttgart an. Hier liegen H-Boote und 30er-Schärenkreuzer neben X-Yachten und gemütlichen Tourenbooten.

Untersee Bild vom Hafen im AbendlichtBild vom Hafen im Abendlicht: Der Hafen des Yacht-Clubs Radolfzell im Abendlicht Foto: SchwarzNeben den jährlich stattfindenden Klassen- und Breitensportregatten wie dem Sparkassen-Cup mit ILCA und Opti, dem Volksbank Cup mit 420ern und 470ern und dem Lotto Cup der 30er Schärenkreuzer, sowie den Feierabendregatten in Kooperation mit den umliegenden Segelclubs, finden im Yachtclub Radolfzell auch regelmäßig sowohl deutsche als auch internationale Meisterschaften statt.
Wer hier Langeweile hat, dem ist nicht zu helfen. Wanderwege durch unberührte Natur, pittoreske Altstädte und die mittelalterliche Geschichte der Reichenau sorgen für ein umfangreiches Rahmenprogramm. Wer vom Wasser nicht lassen kann, dem sei die Bodenseeschifffahrt mit Anschluss an die Rheinschiffe empfohlen. Diese bringen den Segler bis nach Schaffhausen, wo der Rheinfall mit Getöse dem Ausflug ein Ende setzt.

Der Überlinger See – Kulturdenkmäler in landschaftlicher Idylle

Mit 21 Kilometern Länge und einer durchschnittlichen Breite von vier Kilometern ist der nordwestliche Ausläufer des Bodensees zwar deutlich kleiner als der Obersee, entschädigt aber mit einer wunderschönen Mischung aus Naturlandschaft, idyllischen Dörfern, Burgen und Schlössern.

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Der Obersee - Segeln auf internationalem Gewässer

Der Obersee fasziniert mit schneebedeckten Bergen und sanftem Hügelland. Foto: Anette Bengelsdorf

Wer hier nicht auf seine Kosten kommt, dem ist nicht zu helfen. Schneebedeckte Berge, sanfte Hügel, jede Menge Häfen und ein riesiges Kulturangebot machen jeden Segeltag zu einem Erlebnis.

Der Obersee, der sich im Westen von  der gedachten Linie zwischen der Südostspitze des Bodanrücks und Meersburg bis nach Bregenz im Osten erstreckt, ist der flächenmäßig größte, breiteste und tiefste Teil des Bodensees.

Juristisch betrachtet ist er kurios. Zwischen den Anrainerstaaten Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden keine Grenzen gezogen. Länder und Kantone arbeiten aber in der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee eng zusammen.

Mit seinem sanften Hügelland auf der nördlichen, deutschen Seite und dem Alpenpanorama Österreichs und der Schweiz im Süden bietet der Obersee jede Menge Segelfreude. Gesegelt wird zwischen Mai und Oktober mit regional unterschiedlichen Windbedingungen. Vor allem bei Hochdruckwetterlagen bilden sich je nach Tageszeit typische Land- und Seewinde aus. Und wenn mal Flaute herrscht kann man in den Sommermonaten bei Wassertemperaturen von rund 25 Grad Celsius baden wie im Mittelmeer.

Trotzdem ist der Bodensee kein ungefährliches Revier. Als Alpensee wartet er gelegentlich mit plötzlichen Wetterumschwüngen auf. Besonders im Sommer werden vor allem Revierunkundige aus scheinbar heiterem Himmel von heftigen Gewittern überrascht, die mit Sturmböen nicht selten für Opfer unter den Wassersportlern sorgen.

Besonders tückisch ist der Föhn, ein warmer Fallwind, der sich aus den Alpen über das Rheintal auf dem Obersee ausbreitet und mit Böen in Orkanstärke riesige Wellenberge vor sich herschieben kann. Spätestens wenn die zahlreichen Sturmwarnfeuer orangegelb blitzen sollte man sich auf stürmische Bedingungen vorbereiten oder den nächstgelegenen Hafen anlaufen.

Für Wassersportler ein Paradies hält das Schwäbische Meer etwa 60 Häfen und Marinas zum Anlegen bereit. Alleine in Baden-Württemberg dürften es etwa 20 sein, die zahlreichen Vereinen eine Basis bieten. Stellvertretend für alle können hier nur drei vorgestellt werden. Der Württembergische Yacht-Club (WYC), als Verein mit den meisten Mitgliedern in Baden-Württemberg, zehn Kilometer östlich davon der Yacht Club Langenargen (YCL) und zehn Kilometer westlich des WYC der Yachtclub Immenstaad (YCI).

An den Stegen des YCL, im Hafen der Bodensee Moränenkies, der durch Kiesförderung entstanden ist, finden 200 Mitgliederboote - von der klassischen Holzyacht bis zum modernen Racer - Platz, dazu kommen 30 Gastliegeplätze.Yachtclub Langenargen

Die Stege des Yacht Clubs Langenargen liegen idyllisch im Hafen der Bodensee Moränenkies. Sie sind recht unten im Bild zu sehen. Foto: Anette Bengelsdorf

Die idyllische Natur an der Mündung der Argen, beste Infrastruktur und zwei Restaurants sorgen für Wohlfühlatmosphäre. „Bei diesen optimalen Bedingungen liegen uns die jungen Segler und deren frühe Ausbildung besonders am Herzen“, sagt Peik v. Bestenbostel, Pressewart des Clubs. Das mache den YCL besonders für Kinder und Jugendliche attraktiv. Kinder beginnen im Optimisten und werden nach dem Jugendsegelschein in Jugendbootklassen gefördert. Theoriekurse rund ums Segeln in den Wintermonaten ergänzen das Angebot.

Die vom Club angebotenen Regatten sind für alle da. Vor allem die Langstrecken-Regatten eignen sich auch für Familien oder noch nicht so erfahrene Segler. Yachten fast aller Klassen können unter anderem an Mittwochs- oder Freitagsregatten teilnehmen. Und wer mitsegeln möchte, braucht nicht unbedingt ein besonders sportliches Boot. Die Jüngsten starten im YCL mit ihren ersten Wettbewerben im Opti. Zu den sportlich besonders anspruchsvollen Regatten zählen der „Montfort Cup“ oder das „Match Race Germany“. Und mit „The Race“ richtet der YCL die mit 70 Seemeilen längste Bodensee Regatta aus.  Wrttembergischen Yacht Club

Ganz zentral, mitten in der Zeppelinstadt, liegt der Hafen des Württembergischen Yacht-Clubs. Foto: Anette Bengelsdorf

In Friedrichshafen, an der breitesten Stelle des Bodensees, ist der Württembergische Yacht-Club zuhause. Sein Yachthafen mitten in der Zeppelinstadt bietet 270 Liegeplätze, ein gemütliches Clubhaus mit Terrasse direkt am See. Auf dem Jollengelände in Seemoos mit Clubhaus, Gastronomie und riesiger Sonnenterrasse finden bis zu 180 Jollen auf der Wiese ihren Platz. Beste Voraussetzungen für Regatten aller Art. Von der Claude-Dornier-Regatta für Jollen, über die Pokalregatta für verschiedene Bootsklassen, Mittwochsregatta für jeden, der Spaß daran hat, bis hin zu Begegnungen der Segelbundesliga – der WYC hat selbst ein sehr erfolgreiches Team in der ersten Liga zu bieten - kann alles ausgerichtet werden. Selbstverständlich wird auch im WYC Jugendarbeit und Ausbildung großgeschrieben.Yachtclub Immenstaad

Der kleine Hafen des Yachtclubs Immenstaad grenzt direkt an die Schiffsanlegestelle an. Foto: Yachtclub Immenstaad

Umgeben von Weinbergen und Obstplantagen, zwischen Friedrichshafen und Meersburg liegt Immenstaad. Der kleine Hafen des YCI liegt direkt an der Schiffsanlegestelle und mitten im Ort. Bäcker, Metzger, Supermarkt und Restaurants sind nur ein Steinwurf entfernt und machen das „Häfele“ zu einem Magneten für Übernachtungsgäste.“ Segelboote mit großem Tiefgang sollten allerdings den Pegel in Konstanz im Auge behalten“, rät Wolfgang Kruppa. Da der Wasserstand des Bodensees jahreszeitlichen und witterungsbedingten Schwankungen unterworfen ist, kann es im Spätsommer und nach langen Trockenperioden besonders in den Einfahrten zu geringer Tiefe kommen. „2022 betrug die Hafeneinfahrtstiefe Pegel Konstanz minus 140 Zentimeter“, sagt der Schriftführer. Und das kann von Jahr zu Jahr schwanken, da die Fahrrinne alle vier bis fünf Jahre ausgebaggert werden muss.

Auch Der YCI bildet aus. Für die Jüngsten bis zu den fortgeschritten Jugendseglern gibt es Trainingsangebote in den Bootsklassen Opti, Europe und Laser. Zudem stehen den Jugendlichen ein Jugend-Lacustre und eine Internationale 806 zur Verfügung. Dazu kommt eine starke Finn-Dinghy-Gruppe, die aktiv Regatten bestreiten.

Mit dem Allianz-Cup für Europe und Finn und der Meckatzer One-Design Regatta für X-99, Dynamic 35 und Aphrodite 101, richtet Immenstaad alljährlich zwei Regatten aus.

Und warum sollte man seinen Segelurlaub ausgerechnet am Obersee verbringen? Die Menge der Ausflugsziele am deutschen, österreichischen und schweizerischen Ufer aufzuzählen würde jeden Rahmen sprengen. Museen, Schlösser, Burgen und eine umwerfende Natur und Kulturlandschaft suchen ihresgleichen und können aus jeder Perspektive dem Betrachter den Atem rauben. Von den guten Weinen soll hier gar nicht erst die Rede sein.

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