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Verbandsnachrichten

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Neckar, Reben und Weinsberger Tal

Ob sportliches Kreuzen entlang der Weinberge oder Genusssegeln auf dem größten Badesee Nord-Württembergs – die Neckar-Region hat Segelspaß für jeden zu bieten.

Fährt man von Heidelberg flussaufwärts den Neckar entlang, lohnt sich ein Halt in Lauffen, der zweitgrößten Weinbaugemeinde Württembergs. In der Geburtsstadt Friedrich Hölderlins gibt es neben dessen Geburtshaus und anderen Museen viele denkmalgeschützte Bauwerke zu bewundern, wenn man nicht gerade segeln geht.
Dank der im Stadtgebiet gelegenen Staustufe beträgt die Strömungsgeschwindigkeit des Neckars bei normalem Wasserstand nur maximal zwei Stundenkilometer. So kann man sich voll und ganz auf die wechselnden Windrichtungen konzentrieren und dabei die Berufsschifffahrt im Auge behalten. Das Panorama der Lauffener Altstadt macht den Segel-Genuss perfekt. Ganz dicht an den steilen Rebhängen entlang – nirgendwo sonst kommt man Weinbergen so nah – kann man flussaufwärts bis Kirchheim oder sogar bis zu Deutschlands schönstem Weinbauort Besigheim segeln. neckar breitenauersee 03
Drei Vereine teilen sich dieses Staustufen-Revier. Neben dem Heilbronner Segelsport-Club und dem Obersulmer Segelsport-Club hat der Lauffener Segelclub Neckar seinen Mitgliedern aus dem Großraum zwischen Stuttgart und Heilbronn 40 Wasserliegeplätze mit Kielbooten zwischen 22 und 27 Fuß zu bieten. Trockenliegeplätze und eine Slipanlage für Jollen wie Opti, Laser, Laser Vago und Korsar stehen für die Seglerjugend zur Verfügung.
Der Club ist aktiv und veranstaltet zahlreiche Regatten, die auch anderen Vereinen offenstehen. Von klassischen Yardstick-Regatten über eine Langstrecke bis zum Varianta-Matchrace ist für jeden etwas dabei. Und für Erholung danach ist ebenfalls gesorgt. „Das Neckartal bietet mit seinen durch Steillagen geprägten Weinbau eine Vielzahl an touristisch attraktiven Zielen und viele traditionelle Feste“, sagt Lothar Elflein, erster Vorsitzender des LSCN. Wem der Neckartal-Radweg zu lang ist, der kommt beim Lauffener Weinfest bestimmt auf seine Kosten.
Entspannung hält auch der Breitenauer See östlich von Lauffen im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald gelegen, für seine Segler parat. Als Idyll in der Hektik des Alltags und ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende aus nah und fern beschreibt der Vorsitzende des Obersulmer Segelsport-Clubs, Andreas Franzke, sein Heimatrevier. Am Fuß der Löwensteiner Berge wurde in den Achtzigerjahren ein Rückhaltebecken angelegt, das das Weinsberger Tal und die Stadt Neckarsulm seither vor Hochwasserschäden bewahrt. Der 1,5 Kilometer lange und zwischen 200 und 300 Meter breite See hat eine Fläche von 40 Hektar und kann bei Starkregen auf 47 Hektar anwachsen.neckar breitenauersee 01
Das Revier ist ideal für Anfänger und Freizeitsegler, die sich höchstens über instabile Winde klagen. „Wir sind eines der wenigen Topper-Reviere in Deutschland“, sagt Franzke. Dazu kommen Laser, diverse Zugvögel und Katamarane, die sich bei der jährlichen Freundschaftsregatta, der Seeteufelregatta für Optis, und eine Regatta für Topper messen.
„Für einen kurzen Urlaub, um ein paar Tage aktiv zu sein oder Ruhe in der Natur zu finden, muss man nicht unbedingt in die Ferne reisen“, findet er. Obersulm und die weiteren Gemeinden des Weinsberger Tals heißen gerne Gäste willkommen. Hat man von Stadtbesichtigungen und Museen genug, lädt ein vier Kilometer langer Rundweg um den größten Badesee Nordwürttembergs zum Wandern, Spazieren oder Joggen ein. Zudem ist beinahe jede Art von Wassersport möglich.
Zurück am Neckar sind zwei weitere Vereine erwähnenswert: die Sportgemeinschaft Esslingen und der Yachtclub Plochingen, ganz am schiffbaren Ende des Neckars bei Kilometer 200,1 gelegen.

Vereine der Region Neckar und Breitenauer See

Heilbronner Segelsport-Club e.V.
Obersulmer Segelsport-Club e.V.
Lauffener Segelclub Neckar e.V.
Sportgemeinschaft Esslingen e.V.
Yachtclub Plochingen e.V.

Im Land der Baggerseen

Zwischen Karlsruhe und Mannheim gibt es kaum eine Gemeinde, die keinen eigenen Baggersee hat. Die kleinen Reviere bieten zwar keine Liegeplätze für Fahrtenyachten an, sind aber ein grünes Paradies für sportliche Jollen- und Kielschwertersegler.

Am besten lässt sich die Gegend mit dem Fahrrad erkunden. Keine Wegweiser und keine größeren Straßen führen dorthin, wo Sand und Kies für die örtliche Bauindustrie gebaggert wird.
Im Baggersee Mittelgrund, etwas abseits von Leopoldshafen gelegen, sind Bagger, Förderband, Kies- und Sandhäufen schon seit Jahren verschwunden. Der Abbau wurde eingestellt, zurück blieb ein See von 600 auf 700 Metern, der nur noch durch seine steilen Ufer und seine beachtliche Tiefe von 22 Metern an seinen Ursprung erinnert. Heute ist er von Bäumen umstanden und vom 1. November bis 31. März herrscht aus Naturschutzgründen sogar Segelverbot.2022 03 24 oberrhein nord 2
„Lange Raumschotkurse sind bei uns nicht angesagt“, beschreibt Kirsten Hennrich, zweite Vorsitzende der Segelkameradschaft Leopoldshafen ihr Revier. Auch auf der Kreuz müsse häufig gewendet werden. Heißt: Hier werden Manöver geübt! Durch die bewaldeten Ufer ist der Wind auch böig und nicht gerade richtungsstabil. „Vor allem bei viel Wind oder größeren Regattafeldern ist dies durchaus eine Herausforderung“, sagt sie.
Doch wer auf diesem Revier segeln geht ist in erster Linie Sportler und kommt aus dem Großraum Karlsruhe und aus Rheinland-Pfalz, dem Nachbarbundesland auf der anderen Seite des Rheins.
Im SK Leopoldshafen ist nicht jedes Boot willkommen. Die Segelkameradschaft verfolgt eine Klassenpolitik, die nur Jollen wie Korsar, Laser, Optimist, 420er, 470er und Finn zulässt oder Kielboote wie Kielzugvogel, Sailhorse und Yngling.
Neben vereinsinternen Yardstick-Regatten finden für Optimist, 420er, Laser und Yngling jedes Jahr Ranglisten-Regatten statt, die sogar Gäste vom Bodensee, aus dem Ruhrgebiet und sogar aus Berlin an den Baggersee Mittelgrund locken.

2022 03 24 oberrhein nord 3Auf Varianta ist dagegen der weiter im Norden, am Baggersee Rohrköpfle, gelegenen Segelclub Linkenheim spezialisiert. Er bildet mit 14 Exemplaren des erfolgreichen Kielschwerters den größten Stützpunkt dieser Klasse im süddeutschen Raum. Drei Ranglistenregatten trägt der kleine Verein mit 40 aktiven Bootseignern jährlich aus, an denen Teilnehmer aus allen umliegenden Bundesländern anreisen.
Das Vereinsheim wurde in sechsjähriger Bauzeit von den Mitgliedern hauptsächlich in Eigenarbeit errichtet und mit einem 14 Meter hohen und betriebsfähigen Leuchtturm, rot weiß gestreift wie sein Vorbild „Roter Sand“ in der Wesermündung, ausgestattet.
Als einziger Leuchtturm zwischen Bremen und dem im Hafen von Lindau am Bodensee zeigt er den Fahrtenseglern des Vereins nach ihren Chartertörns auf den Weltmeeren den Weg zurück ins Heimatrevier. Wie die Bullaugen eines abgewrackten Kriegsschiffs in der Seemannsecke versprüht er ordentlich maritimes Flair. Schade, dass der See nicht mit dem Rhein und damit mit dem Meer verbunden ist.2022 03 24 oberrhein nord 4

Diese Anbindung fehlt auch dem Revier des Segelclub Graben-Neudorf. Seine Gründerväter mussten 1975 eine Menge Optimismus mitgebracht haben, als sie auf der Ostseite ein Clubgelände mit Clubhaus und Steganlage angelegt haben. Der See war damals noch viel kleiner als heute. Der inzwischen 1,3 Kilometer lange und 600 Meter breite Hardtsee-Bruhrain, zwischen Graben-Neudorf und Huttenheim gelegen, wächst aber weiter. Auf seiner Nord-West-Seite frisst sich nach wie vor ein Bagger Jahr für Jahr ein Stückchen weiter nach Westen. Der nördliche Teil liegt dafür in einem Naturschutzgebiet, in dem Wasservögel und Ringelnattern zuhause sind.
160 aktive Mitglieder zählt der SC Graben-Neudorf heute, von denen ein gutes Drittel Kinder und Jugendliche sind. Sie werden bereits von den Kindern der ersten Seglergeneration trainiert. Auf Optimisten, Lasern und 420ern herrscht dann ungebremster Segelspaß. Eltern und Großeltern lieben es dagegen eher bequem. Die 20 Liegeplätze der Steganlage sind daher vorwiegend mit Kielzugvögeln belegt. Dreimal im Jahr können alle aktiven Clubmitglieder miteinander oder auch gegeneinander segeln. Da treten im SCGN durchaus Achtjährige gegen Achtzigjährige an! im Frühjahr und Frühsommer steht mit den beiden jährlichen Ranglistenregatten dann sportliches Segeln auf dem Programm. Zu dieser Jahreszeit bläst der Westwind wie aus einer Düse auf den See und sorgt für ein großes Regattafeld auf engstem Raum.
Und sollte im Land der Baggerseen totale Flaute herrschen: Ein Kurzurlaub in der Pfalz - vor allem im Herbst, wenn dort die Weinfeste stattfinden - oder im Schwarzwald lohnt sich immer.

Vereine am Nordbadischen Oberrhein um Karlsruhe

Akademische Seglergruppe Karlsruhe e.V.
Neuburgweierer Segelverein e.V. 
Segelkameradschaft Leopoldshafen e.V. 
Wassersportfreunde Eggenstein e.V. 
Segel Club Linkenheim e.V. 
Segelclub Graben-Neudorf e.V. 
TV Eintracht Weiher 1903 e.V. Abt. Segeln
Segelfreunde Liedolsheim e.V. 
Rheinbrüder Karlsruhe e.V. Abt. Segeln 

Wo Natur auf Kultur und urbanes Leben trifft

Nordbaden hat nicht nur kleine, idyllische Segelreviere zu bieten. Manche liegen mitten in der Stadt und können mit Industrieromantik und Schlössern brillieren.

Wie viele der Reviere entlang des Rheins ist auch der Kollersee Ergebnis des jahrzehntelangen Kiesabbaus. Zusammen mit dem sechs Kilometer langen Otterstädter Altrhein ist er zu einem beachtlichen Segelrevier herangewachsen, das theoretisch keine Grenzen kennt. Im Norden ist der See mit dem Rhein verbunden, der den mutigen Skipper bis in die Nordsee bringt.
Der See ist tief und die wenigen flachen Stellen lassen den Kiel höchstens im Schlick versacken. Probleme bereiten dem Segler eher die unsteten Winde, durch den hohen Baumbestand. Im Frühjahr und Herbst seien die Bedingungen am besten, sagt Roland Sawicki, erster Vorsitzender des Segelclub Kollerskipper, Sommer sei dagegen Flautenzeit und die Wasserfläche gehöre den Paddlern und den Badegästen. „Vor allem abends, wenn die Badegäste zuhause sind, ist es meist ein schönes ruhiges Revier“, sagt er.
Die Mitglieder seines Vereins kommen im Wesentlichen aus dem Rhein-Neckar-Raum, aber auch aus Mainz und Pforzheim und befahren das Revier mit Kajütbooten bis etwa sieben Metern Länge. Für die sportlichen Segler hält der Verein Optis, Laser und 420er bereit. Neben zwei vereinsinternen Regatten wird immer am 3. Oktober revierübergreifend um das „Blaue Band von Otterstadt“ gekämpft. An dieser Regatta mit über hundert Booten nimmt auch die Seglervereinigung Mannheim teil, die mit einem ihrer drei Stützpunkte ebenfalls in diesem Altrheinarm, gegenüber der Leberwurstinsel, beheimatet ist. rhein neckar 1
Der zweite Stützpunkt ist im kleinen Angelhofer Altrhein bei Speyer zuhause, auf dem auch Motorboote zugelassen sind. Der Hauptstützpunkt bietet dann das Kontrastprogramm zur grün bewaldeten Idylle. Mitten im Stadtzentrum von Mannheim wird im Industriehafen gesegelt. Zentrum des Clublebens bildet der an der Diffenebrücke gelegene, 100 Jahre alte Rheindampfer „Dordrecht“, den der SV Mannheim 1961 vor dem Verschrotten gerettet hat.
„Ein Highlight ist der Weg von einem zum anderen Stützpunkt“, schwärmt der erste Vorsitzende des Vereins, Klaus Haussmann. Die Fahrt mit dem Segelboot über den Rhein, auch wenn das stromaufwärts selten unter Segeln gelingt, sei ein tolles Erlebnis mit einem ganz besonderen Reiz. Hält der Motor durch? Geht die Ankerbereitschaft klar? Ist genug Abstand zur Berufsschifffahrt und den Fähren gewährleistet? Die Abenteuerfahrt können die 420 Mitglieder, die aus einem großen Einzugsbereich, das von Frankfurt über Karlsruhe bis zur Weinstraße und dem Odenwald reicht, genießen. Ihre 140 kleinen Kajütboote, darunter viele Variantas, für die es sogar jährlich zwei Schwerpunktregatten gibt, sind auf die drei Stützpunkte verteilt. Dazu kommen Laser, Optimisten, Teenies und ein paar 420er.
Doch nicht nur die Mannheimer segeln mitten in der Stadt. Keine zwei Gehminuten von der Heidelberger Einkaufszone entfernt liegt der Sportboothafen der Segler-Vereinigung Heidelberg im Neckar. Statt Industrieromantik hat dieser einen Blick auf das berühmte Schloss und das Stadtpanorama zu bieten. rhein neckar 3Vor dieser Kulisse sind die Sonnenuntergänge angeblich spektakulär. „Abends entwickelt sich von den Bergen herab ein steter Ostwind, der die ganze Nacht bleibt“, erzählt Guido Wabnitz, erster Vorsitzender der SVH. Deshalb sei es auch beliebt, abends in die Nacht hinein zu segeln, die pittoresk beleuchtete Stadt vor Augen. Doch bei aller Schönheit der Szenerie, haben die Segler aus Mannheim und Heidelberg auf diesem Revier mit mancher Herausforderung zu kämpfen. „Der Neckarabschnitt in Heidelberg gehört zu den am stärksten genutzten Wasserflächen in Deutschland“, erklärt Wabnitz und damit ist nicht nur die Großschifffahrt gemeint. Die Wasserfläche wird zudem von Seglern, Ruderern, Paddlern, SUPs und Motorbooten genutzt. Dazu kommen Schwimmer von der angrenzenden Neckarwiese, und Touristen in Tretbooten, Elektrobooten und auf Schiffen der „Weißen Flotte“. Da wird es schnell eng auf so einem Fluss und vorausschauendes Segeln und die sichere Kenntnis der Vorfahrtsregeln sind elementar. Da ist zum Entspannen nicht nur der Wein aus der benachbarten Pfalz im Angebot. Zusätzlich wartet dieses Wassersportdreieck mit Heidelberg als einer der schönsten Städte Deutschlands, dem kurfürstlichen Schloss in Mannheim und dem Dom zu Speyer, mit kulturellen Highlights der Extraklasse auf.

 

Vereine der Rhein-Neckar-Region

Segler-Vereinigung Mannheim e.V. 
Segelclub "Kollerskipper" e.V. Brühl 
Windsurfing & Segel Club St. Leon-Rot e.V. 
Segelclub Oberhausen-Rheinhausen e.V. 
Wassersportverein Heidelberg-West 1926 e.V. 
Segler-Vereinigung Heidelberg 1932 e.V. 
Weinheimer Wassersportclub WWSC 70 TSG Weinheim e.V. 

 

Fotos:
Frank Raetzer, Marion Schmid, Roland Sawicki

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